Mühlhause GmbH - Mittelstand und Familie.

logo rund invers ohne textWir schreiben das Jahr 1987. Helmut Kohl ist Bundeskanzler. Smarties sind bekannt - Smartphones noch nicht! Zwei gebürtige Velberter, Heiko Mühlhause und Dirk Mühlhause machen ihre ersten Erfahrungen im Bereich der Metallverarbeitung. Der eine Elektroniker, der andere Industriekaufmann, so tritt man die Nachfolge des plötzlich verstorbenen Vaters an. Dieser hatte 1984 eine der für Velbert so typischen “Hinterhof-Klitschen” übernommen und dort Stanzteile produziert - allerdings eher in einer musealen und archaisch anmutenden Produktionsumgebung.

Unsere erste Produktionsstätte - es gibt das Gebäude fast unverändert heute noch.
250 qm Fläche auf mehreren Ebenen, 1 fester Mitarbeiter, alte kleine Pressen, ein großer Kohleofen als Heizquelle, ein undichtes Dach, kein Einsatz von Staplern oder “Ameisen” möglich - außerdem keine wirkliche Branchenkenntnis und keinen Businessplan. Perfekte Rahmenbedingungen für den Start - heute sagt man wohl Start Up. Und die Höhle der Löwen gab es damals auch schon - allerdings fielen darunter dann Begriffe wie Finanzpartner, Berufsgenossenschaften, Behörden und Krankenkassen etc.. Durch die Unterstützung unserer Mutter Christel Mühlhause wurde aber die wilde Anfangsphase gemeistert.
1989 fiel dann die Entscheidung, die “Hinterhof-Klitsche” MÜHLHAUSE GMBH zu nennen. Und zack war man Geschäftsführer einer Gesellschaft. Natürlich saßen wir in den ersten Jahren auch selber an den Pressen, luden das Material vom LKW per Hand ab und wuchteten die Fertigteile wieder eigenhändig auf die Ladefläche. So fühlt sich also selbständig sein an. Allerdings tat sich in den kommenden Jahres schon etwas mehr als zuvor. Wir beschafften die ersten neuen Einlegepressen oder auch mal die erste Drahterodiermaschine (AGIE - Schweizer Wertarbeit!). Die fand ihr erstes Zuhause übrigens in einer extra beschafften Doppelgarage, welche an die Firma angeflanscht wurde. Auch die ersten “richtigen” Werkzeugmacher fanden den Weg zu uns und wurden angestellt. Die ersten Weihnachtsfeiern fanden übrigens an Mutters Wohnzimmertisch statt.
1993 - Wir hatten es satt! Bei Regen mussten wir unseren ersten Rechner (286er mit 4 MB Arbeitsspeicher für DM 4.000 bei Karstadt gekauft!) immer mit Plastikfolie vor Wasser schützen, welches durch das marode Dach kam und sich genau den PC als Ziel aussuchte. Nicht nur deswegen hatten wir einen neuen Standort für das junge Pflänzchen Mühlhause GmbH gesucht und am Standort Auf’m Angst hier in Velbert gefunden.

Neubau des Standortes Auf'm Angst 9 (1992-1993)
Örtlich fast Velbert - Mitte, postalisch zu Velbert - Tönisheide gehörig, mit Nevigeser Telefon-Vorwahl. “Auf’m Angst” war übrigens ein alter Bauernhof auf den damaligen Feldern nahe des Schlammteichs und bedeutet nichts anderes als Velberter Platt für Auf’m Anger = Auf dem Acker.
Passenderweise zum Bezug des Neubaus gab es 1993 eine deutlich spürbare Wirtschaftskrise UND eine Verzögerung der Fertigstellung des Neubaus um ein halbes Jahr. Für uns damals dramatisch und belastend - im Vergleich zum heutigen Berliner Flughafen ein Wimpernschlag. Aber auch diese Wirtschaftskrise haben wir überlebt und das Unternehmen wuchs und entwickelte sich. Viermal hatten wir in den Jahren bis 2015 die Möglichkeit, benachbarte Grundstücke und / oder Gebäude am Standort “Tönisheide” zu übernehmen und die Produktion nach und nach auszubauen. Hier haben wir auch die administrativen Bereiche konzentriert.

Auf'm Angst 3, 7, 9, 10 und 8 gehören mittlerweile dazu.
2012 wagten wir das Abenteuer und übernahmen aus einer Insolvenz heraus die Assets der ehemaligen Firma Knipprath an der Langenberger Straße in Velbert Mitte. Assets bedeutet Übernahme der Gebäude, Maschinen und Aufträge. Die 80 Jahre Historie des angesehenen Marktbegleiters Knipprath fanden wir in desolatem Zustand wieder. 6 Wochen Produktionsrückstand, leere Läger, freigestelltes Fachpersonal, nicht funktionierende Heizungen - wenig Übereinstimmungen mit den Hochglanz-Versprechungen eines Insolvenzverwalters. Mit Hilfe der “alten” Mannschaft und durch die Unterstützung der Kunden wurde dem heutigen “Produktionsstandort 2” wieder Leben eingehaucht.

Produktionsstandort Langenberger Straße / Eickheister Straße.
Neues Personal kam hinzu, Investitionen wurden nachgeholt. Aus unserer Sicht eines der wenigen positiven Beispiele für den Fortbestand nach einer Insolvenz hier in unserer Heimatregion. Als Zeichen der Zugehörigkeit wurde der Standort “Langenberger Straße” rechtlich in die Mühlhause GmbH eingegliedert.

Heute verstehen wir uns als Hersteller von Stanzteilen aller Art und setzen Kundenwünsche in spezifische Lösungen und Produkte um. Wir bewahren unsere Flexibilität durch flache Hierarchien. Dadurch treffen wir schnelle zielgerichtete und kundenorientierte Entscheidungen.

Unsere Kompetenzfelder sehen heute wie folgt aus:
- Technisch versierte Projektberatung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
- Konstruktion, Herstellung und Beschaffung komplexer Stanzwerkzeuge
- Beschaffungssicherheit durch breites Lieferantennetzwerk
- Implementierung von Fertigungsschritten in die Werkzeugtechnik
- Sichere und geplante Instandhaltung aller Produktionsmittel
- Produktion und Montage aus einer Hand
- Interne / externe Oberflächendienstleistungen und Weiterverarbeitungsschritte
- Entwicklung und Umsetzung von Verpackungs- und Logistikkonzepten
- Prozesssicherndes QM-/QS-System


2018 - Aller guten Dinge sind drei! Neben den beiden Produktionsstandorten haben wir seit Mai 2018 noch 3.700 qm Hallenfläche am Standort “Am Lindenkamp” angemietet und dort ein Logistikzentrum eingerichtet, um die Produktionsstandorte zu entlasten.

Logistikzentrum Am Lindenkamp.

Fazit:

Aus 3 Mitarbeitern wurden ca. 170.

Aus DM 300.000 Umsatz wurden € 40.000.000 im Jahr.

Manchmal ist es heute schwieriger als 1989!

Die Weihnachtsfeiern können nicht mehr bei Mutter zuhause stattfinden.


Viele Grüße an alle die unsere Geschichte begleitet haben oder sich für uns interessiert haben. Wir sind gespannt wie es weitergeht.

Dirk Mühlhause

Branchen Know How

Automobilindustrie (Automotive)
Elektrotechnik
Solartechnik
Schloss- und Beschlagindustrie
Bauindustrie
Medizintechnik
Lohnstanzarbeiten
Verlagerungsprojekte
Abdeckung für Steuergeräte

Einsatz von beschichtetem Coilmaterial
Übernahme laufender Fertigung im Insolvenzfall 

u.v.m
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